Landkreis Cloppenburg. Irgendwann stehen Schüler vor einer schwierigen Entscheidung, die große Auswirkungen auf ihre Zukunft hat: "Wie soll mein weiterer Weg nach dem Abschluss aussehen? Eine Ausbildung beginnen und wenn ja, ergattere ich auch den gewünschten Ausbildungsplatz? Oder möchte ich mich an einer weiterführenden Schule anmelden, meinen Abschluss verbessern oder einen höheren erlangen?" Schüler haben die Qual der Wahl, denn die drei Berufsbildenden Schulen des Landkreises Cloppenburg halten dazu ein großes Angebot an Fachrichtungen in verschiedenen Schulformen bereit.
Diese Vielfalt an Bildungsangeboten im Landkreis Cloppenburg wird seit dem vergangenen Jahr im Schulwegweiser anschaulich gemacht, den Mitarbeiterinnen des Caritas-Sozialwerkes in Kooperation mit den Berufsbildenden Schulen, dem Landkreis und in Abstimmung mit der Agentur für Arbeit erstellt haben. Dank der durchweg positiven Resonanz zum Schulwegweiser und aufgrund einer Änderung im Schulangebot wurde eine Neuauflage in diesem Jahr unabdingbar.
Vor allem für Berufseinsteiger ohne Sekundarabschluss I gibt es ein verändertes Angebot. Das Berufsvorbereitungsjahr (BVJ) und die Berufseinstiegsklasse (BEK) werden ab dem Schuljahr 2020/2021 abgeschafft. Stattdessen müssen sich Schülerinnen und Schüler mit und ohne Hauptschulabschluss jetzt in der Berufseinstiegsschule (BES) anmelden. Durch eine Beratung seitens der Berufsschulen wird zu Beginn des Schuljahres eine Einteilung in Klasse 1 oder in die Klasse 2 der Berufseinstiegsschule vorgenommen. Für Schülerinnen und Schüler mit erhöhtem Sprachlernbedarf wird darüber hinaus die "Berufseinstiegsschule Sprache" eingeführt.
Der neue Schulwegweiser stellt alle Angebote im Landkreis gebündelt vor und enthält zugleich noch weitere Informationen zu Themen wie Schulanmeldung, Schulpflichterfüllung oder Bewerbungen. Doch nicht nur Schüler sind angesprochen: Der Schulwegweiser richtet sich ebenso an Eltern, Lehrerinnen und Lehrer, Schulsozialpädagoginnen und Schulsozialpädagogen, die den Jugendlichen bei der Planung ihres schulischen und beruflichen Werdeganges beratend zur Seite stehen. Die Schulen des Landkreises erhalten den Schulwegweiser, um ihn für die Berufsorientierung und Berufsberatung nutzen zu können. Interessierte können ihn auch auf der Homepage des Landkreises (www.lkclp.de) und auf der Homepage des Caritas-Sozialwerkes (www.caritas-sozialwerk.de) abrufen.
Für Klaus Karnbrock, Bereichsleiter für Projekte beim Caritas-Sozialwerk, macht die Fertigstellung der Infobroschüre einmal mehr deutlich, wie gut und eng vernetzt die Kooperation verschiedener Institutionen im Landkreis funktioniert: "Unsere Mitarbeiterinnen haben bereits im vergangenen Jahr in enger Zusammenarbeit mit dem Landkreis, den BBSen und der Agentur für Arbeit ein gutes Hilfsmittel für unsere Jugendlichen erstellt. Die Rückmeldungen waren durchweg positiv."
v.l.n.r: Christiane Lammers (PACE), Martina Willer (RdL), Anne Mutscher (RdL)
Die Mitarbeiterinnen des Caritas-Sozialwerkes, Christiane Lammers, Anne Mutscher und Martina Willer sind in verschiedenen Projekten der Jugendberufshilfe (PACE, Region des Lernens) tätig und freuen sich nun, die Infobroschüre in aktueller Fassung in ihren Beratungen einsetzen zu können. "Unsere Beratungsarbeit wurde im vergangenen Jahr durch den Schulwegweiser enorm erleichtert. Das Schulangebot ist sehr übersichtlich dargestellt. Wir sind froh, dass der Landkreis auch die Aktualisierung der Broschüre wieder unterstützt." teilt Christiane Lammers mit, die im Pro-Aktiv-Center Jugendliche zu Berufswahl und Bewerbungen berät.
Klar ist auch bei der neuen Fassung des Schulwegweisers: Nicht jede Frage wird sich ganz mit dem Wegweiser klären lassen. So soll er auch kein Ersatz für bestehende Beratungsangebote sein. Die Berufsberatung der AfA, die Berufsbildenden Schulen, das Pro-Aktiv-Center und alle weiteren Institutionen werden natürlich auch weiterhin Ratsuchenden Jugendlichen zur Seite stehen. Der Landkreis dankt dem CSW mit seinen Diensten für die Überarbeitung des Schulwegweisers und bezieht die Verantwortlichen der drei Berufsschulen unter Trägerschaft des Landkreis in den Dank mit ein.