LOHNE (CSW). Das Caritas-Sozialwerk St. Elisabeth (CSW) mit Sitz in Lohne hat sein Geschäftsfeld ausgeweitet: Es wird erstmals zum 1. Oktober 2017 die Trägerschaft eines Kindergartens übernehmen, den St. Elisabeth Kindergarten in Löningen.
"Wir freuen uns sehr auf diese neue Herausforderung, der wir uns als profilierter, kompetenter und verlässlicher Partner für die Stadt und nicht zuletzt für die Eltern sowie den uns anvertrauten Kindern mit großem Engagement stellen werden", sagt Heribert Mählmann, Vorstandsvorsitzender des Caritas-Sozialwerkes (CSW).
Standort des neuen Kindergartens in Löningen ist die Bunner Straße, die zu diesem Zweck in eine verkehrsberuhigte 30-er-Zone überführt wird. Als Leitungsteam konnte das Caritas-Sozialwerk nach konstruktiven Gesprächen in Claudia Willoh (46) und Michaela Timpe (44) zwei Löningerinnen gewinnen, die mit der Situation vor Ort sehr vertraut sind und bereits über viele Jahre Erfahrung im Bereich der Bildung und Erziehung im Elementarbereich und der Kindergartenarbeit verfügen. Willoh war 22 Jahre als Gruppenleiterin in einem Kindergarten in Essen aktiv und zuletzt in der Wohngruppenleitung beim CSW. Timpe hat ebenfalls lange Jahre als Gruppenleiterin in einem Kindergarten in Berge gearbeitet.
"Wir sehen dieser neuen, spannenden Aufgabe mit großer Vorfreude entgegen", sagt Michaela Timpe. Komplettiert werden soll das Kindergartenteam in den nächsten Wochen durch weitere, kompetente Beschäftigte. Die Ausschreibungen sind bereits erfolgt. Weitere Gespräche mit Bewerberinnen und Bewerbern stehen ab Mitte August an.
Das CSW verfügt bereits heute durch seine verschiedenen Einrichtungen über ein breites Know-How und einen Pool ausgebildeter Erzieher/innen, Sozialassistent/innen und Heilpädagogen. Zu nennen sind hier etwa die Integrationsberatung für Eltern und deren Kinder mit Migrationshintergrund, die Erziehungsberatungsstellen, den therapeutischen Dienst oder auch die inhaltliche Fachberatung für Kindergärten des Landes-Caritasverbandes Oldenburg. Zudem ist das CSW eine Kooperation mit den Berufsbildenden Schulen Marienhain gGmbH in Vechta eingegangen. Auch Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen sind so gewährleistet.
(v.l.n.r.) Franz-Josef Osterkamp, Heribert Mählmann, Michaela Timpe, Claudia Willoh, Marcus Willen und Thomas Willen Willi Siemer / MT
Realisiert wurde die neue Einrichtung über eine Bereitstellung und Umnutzung des Flüchtlingswohnheims in der Bunner Straße 15, das aktuell umfänglich durch die Stadt Löningen umgebaut und saniert wird. Die dort bislang untergebrachten Flüchtlinge waren nach einer Informationsveranstaltung unter Federführung der Stadt und des CSW zum 1. Juni 2017 in das nahegelegene, neue Wohnheim des Landkreises Cloppenburg im Erstbezug gewechselt. Mählmann: "Größtmögliche Offenheit und Transparenz waren uns hierbei sehr wichtig." Der Standort Bunner Straße ist zunächst eine Übergangslösung: Zum 1. August 2020 - oder auch später - soll der Kindergarten in derselben Partnerschaft an den endgültigen Standort in einen Neubau umziehen.
Nach Fertigstellung des Umbaus bzw. der Sanierung bietet das Gebäude Platz für insgesamt 50 Kinder, die in zwei Regelgruppen à 25 Plätze betreut werden. Dabei werden in jeder Gruppe bis zu vier Krippenplätze vorgehalten. Das Raumkonzept ist äußerst großzügig gestaltet: So verfügen die einzelnen Gruppen über 78 Quadratmeter Fläche und einen separaten Eingangsbereich. Hinzu kommen pro Gruppe eine eigene, abgeschlossene Küche, ein Sanitär- und Wickelraum, ein Ausweich- sowie ein Materialraum. Zwischen den beiden Gruppen befindet sich zudem ein Foyer, das zusätzlich als Bewegungsbereich genutzt werden kann. "Die komplette Ausstattung und Einrichtung ist neu und auf dem aktuellsten Stand. Sie bietet den Kindern entwicklungsbegleitende und -fördernde Bedingungen", sagt Heribert Mählmann.
Eine konzeptionelle Ausrichtung des Kindergartens, der sich am christlichen Leitbild des Caritas-Sozialwerkes "Gott ein Gesicht geben, aus Liebe zu allen Menschen" orientiert, ist bereits erarbeitet worden. So wird etwa das liturgische Jahr Rhythmus gebend sein sowie ein respektvoller und offener Umgang mit den Eltern und Kindern aller Konfessionen und Religionen im Vordergrund stehen. "Was die konkrete Ausgestaltung des Konzeptes, den Personalschlüssel oder auch die Öffnungszeiten betrifft, so werden wir uns vor allem auch an den Bedürfnissen und Anforderungen der Eltern und Kinder orientieren", sagt Claudia Willoh.
Die Anmeldungen und Beratungsgespräche sind ganztägig für den 5. bis 7. September 2017 im Löninger Rathaus angesetzt.
Wichtig: Zur besseren Anmeldungsorganisation mögen sich interessierte Eltern bitte ab sofort während der Geschäftszeiten im Rathaus Löningen in entsprechende Listen für die Anmeldungsgespräche vorab eintragen.
Hervorgegangen war die Trägerschaft des Caritas-Sozialwerkes für den neuen Kindergarten aus außerordentlich konstruktiven und vertrauensvollen Gesprächen mit der Stadt Löningen um Bürgermeister Marcus Willen, der Kirchengemeinde mit Dechant Berthold Kerkhoff sowie den beiden Vorständen des CSW, Franz-Josef Osterkamp und Heribert Mählmann im März dieses Jahres. Im wechselseitigen Einvernehmen entwickelten die Akteure daraufhin einen Fahrplan, um das Projekt zur Einführung eines neuen, aufgrund des gestiegenen Bedarfes in Löningen notwendig gewordenen Regelkindergartens zu realisieren. Dabei verzichtete die Kirchengemeinde explizit auf die Übernahme einer weiteren Kindergarten-Trägerschaft zugunsten des Caritas-Sozialwerkes. Auch seitens der Stadt erfolgte diesbezüglich eine eindeutige Absichtserklärung.
So konnte das Projekt in kürzester Zeit Fahrt aufnehmen. Binnen weniger Monate wurde das Gebäude durch die Stadt vom Eigentümer, der St. Georgs-Stiftung übernommen. Die entsprechenden Genehmigungen konnten im außerordentlich konstruktiven und schnellen Zusammenspiel zwischen Stadt und CSW vom niedersächsischen Innenministerium erwirkt werden. Parallel wurden die Beschlusslagen hinsichtlich der Trägerschaft, der Umbauplanungen und Finanzierungen von der Stadt Löningen vorangebracht. Für die Erteilung der Betriebserlaubnis fanden die notwendigen Abstimmungen mit dem niedersächsischen Kultusministerium statt.
Absolut zufrieden äußerte sich auch Löningens Bürgermeister Marcus Willen: "Von der Meldung der Bedarfe über die Entwicklung der Idee des Standortes, dessen Übernahme durch die Stadt, die Übernahme der Betriebsführung durch des CSW, die Abstimmung mit den Fachbehörden, die Ausschreibung und Durchführung der Bauarbeiten bis zur Inbetriebnahme hat es sage und schreibe nur sieben Monate gedauert. Das ist absolut rekordverdächtig und ausschließlich dem hervorragenden Zusammenspiel alle Akteure zu verdanken. Für dieses tolle Bildungsangebot an die betroffenen Eltern und vor allem deren Kinder bin ich unseren Partnern im Caritas-Sozialwerk und in der St. Vitus Kirchengemeinde, den Kollegen in der Verwaltung und im Rat, sowie dem Planer und den ausführenden Firmen sehr dankbar."
Heribert Mählmann ergänzt: "Heute können wir konstatieren, dass wir planmäßig für alle Eltern zum 1. Oktober 2017 an den Start gehen. Das ist ein großer Erfolg für alle beteiligten Akteure und ein Musterbeispiel vertrauensvoller Zusammenarbeit." Er hofft nun auf einen erfolgreichen Start des Kindergartens und damit auch des neuen CSW-Standbeines. "Wir bringen aus meiner Sicht eine Reihe wertvoller und vielfältiger Kompetenzen mit, die uns zum Betrieb einer solchen Einrichtung befähigen. Unser Ziel ist es, diesen strategisch sehr gut zu uns passenden Bereich dann auch langfristig weiterzuentwickeln."