LOHNE/Stapelfeld. Das CSW lud am vergangenen Mittwoch zu einem Fachtag zum Themenkreis Alltagsrassismus für haupt- und ehrenamtlich Engagierte insbesondere der Flüchtlingsarbeit nach Stapelfeld ein.
Der Einladung wollten mehr als das dreifache der tatsächlichen Teilnehmer folgen - die besonderen Bedingungen durch COVID 19 erlaubten nur maximal 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Diese durften einen spannenden, erfahrungs-und kenntnisreichen Tag in der Akademie erleben. Nicht zuletzt die gute und straffe Organisation der Akademie und der Referentinnen und Referenten der Koordinierungsstellen der ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit des CSW ermöglichten die Durchführung dieses bereichernden Fachtags. Die routinierte Moderation durch Frau Betti Kemlein (CSW) trug ebenfalls zum Gelingen bei.
In seiner Einführung stellte Mählmann fest, dass "neue Formen des Alltagsrassismus niederschwellig fröhlich Urständ feiern". Insbesondere im Bereich des Social-Media beobachtet er diese Formen "gesellschaftlicher Verwahrlosung".
Ziel des Fachtages war das entschiedene Entgegenwirken gegen diesen Trend durch Erkennen, auch eigener Rassismen, sowie sprachfähig und -mächtig gegenüber solchen Entwicklungen zu werden.
Zunächst hatte die Leiterin der Ausländerbehörde Cloppenburg Frau Middelbeck das Wort. Das Auditorium konnte sich einen fundierten Überblick über das geltende Ausländerrecht verschaffen.
Der Aachener Friedenspreisträger Austen P. Brand und sein Verein Phoenix e. V. hat sich langjährig sowohl aus persönlicher Erfahrung als auch systematisch mit Rassismus auseinandergesetzt. Der deutsch-britisch-nigerianische evangelische Pfarrer stellte auf eine humorvolle und dennoch substantielle Weise Rassismus in den verschiedensten aktuellen Medien bloß. Dabei gelang ihm eine ungewöhnliche Balance zwischen Ernsthaftigkeit und Leichtigkeit im Umgang mit diesem Thema.
Hernach sprühte die Hamburger Schauspielerin Turid Müller, selbsternannte "Teilzeitrebellin" und diplomierte Kommunikationspsychologin vor Kreativität sich Rassismus zu stellen.
Das Büchlein "Sag was", eine Argumentationshilfe gegen Rassismus von Philipp Steffan wurde allen Teilnehmerinnen und Teilnehmer als Handout in der Folge des Fachtags angekündigt.
Die Gastreferenten standen noch zum Gespräch zur Verfügung. Die Veranstaltung wurde von den Besucherinnen und Besuchern als ausnehmend hilfreich und ermutigend erfahren.
Alle Beteiligten waren sich hernach einig, dass weitere Formate zu diesem Thema folgen sollen.