Projektidee
Aufgrund ähnlicher Anspruchsgruppen kooperiert der Sozialdienst Kath. Männer Friesoythe (SKM) e.V. bereits seit vielen Jahren mit dem Caritas Sozialwerk (CSW) St. Elisabeth Friesoythe. Geleitet von der Idee, sich für Bedürftige einzusetzen und ihnen einen besonderen Service angedeihen zu lassen, haben wir als SKM/Sozialer Briefkasten und CSW/CarLa vereinbart, die bisherige Zusammenarbeit zu intensivieren. Auf Grundlage dieser Vereinbarung hat der SKM einen Spendenantrag über den Landescaritas-Verband Oldenburg bei der Benefizaktion "Hand in Hand für Norddeutschland" gestellt.
Unter dem Motto "Das WIR zählt" nehmen wir Menschen in den Fokus, die im Besonderen von der derzeitigen Krise betroffen sind. Die Corona Pandemie hat dazu geführt, dass insbesondere ältere oder aus sonstigen Gründen zur Risikogruppe zählende Menschen besorgt bzw. verängstigt sind. Aus Gründen der Ansteckungsgefahr meiden sie Menschenansammlungen. Ihre Bewegungsfreiheit hat sich folglich spürbar eingeschränkt. Auch bei der Friesoyther Tafel "CarLa", sind die Auswirkungen der Pandemie deutlich festzustellen. Ein Teil der Ehrenamtlichen zählt selber zur Risikogruppe, so dass der Betrieb nicht in gewohnter Weise sichergestellt werden kann. Von den 170 Ehrenamtlichen sind zurzeit etwa 20 Ehren- amtliche im Einsatz. Mit der Folge, dass die Ausgabestellen seit Januar 2021 vorübergehend geschlossen bleiben. Aus diesen Gründen erfolgt die Lebensmittelausgabe derzeit in einer Art Notbetrieb. Nach telefonischer Terminvergabe können Kunden in einer besonderen Notlage bei "CarLa" in Friesoythe ein Lebensmittelpaket abholen. Diese Regelung hat auch weiterhin Bestand. Hierdurch können aktuell 60 Haushalte erreicht werden. Ergänzend hierzu setzt der Lieferservice des SKM/Sozialer Briefkasten an. Das Zusatzangebot stärkt das örtliche Unterstützungs- und Versorgungssystem. Zugleich wird die Kontaktdichte für die Ehren- amtlichen und Kunden der "CarLa" minimiert. Die Kunden werden wohnortnah und an unterschiedlichen Haltestellen mit Lebensmitteln versorgt.
Kundenkreis
Der Lieferservice kommt Menschen ab 60 Jahren und solche, die aus anderen Gründen zur Risikogruppe gehören zu Gute. Eine genaue Auswahl der betreffenden Haushalte erfolgte vor Start des Lieferservices durch die Verantwortlichen der "CarLa". Ferner wurden diese Haushalte durch Ehrenamtliche der "CarLa" mündlich sowie schriftlich über einen Infobrief benachrichtigt.
Durch den Lieferservice werden aktuell ca. 70 Haushalte oder anders ausgedrückt ca. 85 Personen mit Lebensmitteln versorgt. Durch Notbetrieb und Lieferservice können etwa ein Drittel der bisherigen Kunden der "CarLa" erreicht werden. Das betrifft insgesamt 130 Haushalte.
Projektumsetzung
Seit dem 08.04.2021 und voraussichtlich bis mindestens Ende des Jahres 2021 werden zwei- mal wöchentlich Lebensmittel durch die Mitarbeiter des Sozialen Briefkastens ausgeliefert. Es gibt zwei Fahrtstrecken: Donnerstags fährt der Lieferservice die Strecke Barßel-Saterland mit insgesamt 8 Haltestellen an. Am Freitag geht es in das Stadtgebiet inklusiver einzelner Ortsteile von Friesoythe. Auf dieser Strecke werden momentan 6 Haltestellen angefahren. An den Haltestellen finden sich die Kunden zu festgelegten Uhrzeiten ein. Unter Einhaltung der AHA-Regeln werden die Lebensmittel an die Kunden ausgehändigt. Um für weitere Sicherheit der Beteiligten zu sorgen, werden die Mitarbeiter des SKM/Sozialer Briefkastens sowie die Ehrenamtlichen der CarLa mindestens einmal wöchentlich auf Corona getestet. Für die erhaltenen Lebensmittel zahlen die Kunden, je nach Haushaltsgröße, einen kleinen Unkostenbeitrag.
Zwischenergebnis
Je länger die CarLa geschlossen bleibt, umso stärker ist festzustellen, wie die Not vieler Kunden zunimmt. Aus diesem Grund kommt der Lieferservice des SKM/Sozialer Briefkasten in Zusammenarbeit mit der Friesoyther Tafel CarLa gut an. Die Kunden freuen sich über das Zusatzangebot, bei dem sie wortortnah beliefert werden und sich an den entsprechenden Ausgabestellen immer nur wenige Personen befinden. Zudem erhalten die Bedürftigen durch dieses Angebot wieder Lebensmittel zu einem niedrigen Preis.
Nichtsdestotrotz hoffen die Akteure der CarLa, dass sie in absehbarer Zeit mit allen Ehrenamtlichen wieder in gewohnter Form zusammenarbeiten können und somit ein Stück Normalität wieder einkehrt.