Vechtaer Studentin komponiert Lied für bundesweites Projekt
Vechta (CSW) - Levin ist ein Mogli. Der lebendige Siebenjährige hat das Glück, ein Jahr lang von einem Balu begleitet zu werden - einem Studierenden der Universität Vechta, der einmal in der Woche etwas Schönes mit ihm unternimmt. Die Aktion "Balu und Du" wurde 2007 vom Caritas-Sozialwerk (CSW) in der Kreisstadt vorgestellt. In Zusammenarbeit mit der Universität Vechta werden seit 2008 Schülerinnen und Schüler der Christophorus-Schule betreut.
Aus Vechta kommt jetzt die Musik zu dem Mentorenprojekt mit mehr als 20 Standorten in ganz Deutschland. Die Studentin Jane Burgdorf ist einer von derzeit 17 Balus in Vechta. Die 25-Jährige studiert Musik und Soziale Arbeit und hat den "Balu und Du-Song" komponiert und getextet. Uraufgeführt wurde das Lied von allen Moglis im März bei der Charterfeier des Lions Club Vechta Amicitia, der das Projekt durch eine Spende unterstützt. "Von den Moglis hat Levin die beste Stimme", meint die Studentin. Darum durfte der Erstklässler in einem Tonstudio den Balu-und-Du-Song auf CD einsingen. "Levin war so eifrig dabei, dass ich bei der Aufnahme oft seine Hand festhalten musste, damit er nicht zu früh anfängt, mit den Fingern zu schnipsen", berichtet Jane Burgdorf schmunzelnd. Ab Freitag kann das fröhliche Kinderlied, in dem die Emotionen der Moglis beschrieben werden, auf der Homepage des CSW (www.caritas-sozialwerk.de) und des Balu und Du-Projekts (www.balu-und-du.de) angehört und die Noten heruntergeladen werden.
"Zeit haben, zuhören, da sein", zählt Projektleiter Volker Hülsmann vom CSW die wichtigsten Aufgaben der Balus auf, die, wie der gleichnamige Bär aus dem Dschungelbuch, jeweils einen Grundschüler der Christophorus-Schule unter ihre Fittiche nehmen. Die Jungen und Mädchen bekommen Aufmerksamkeit von einem großen Freund und können ganz nebenbei eine Menge lernen.
Gemeinsam backen, die Bücherei erkunden, ins Kino gehen, durch den Wald spazieren, aber auch mal mit dem Zug nach Bremen fahren - es sind ganz alltägliche Dinge, die die Balus mit den Moglis unternehmen, doch sie kosten Geld. Die Unternehmungen und die Versicherung für Mentoren und Kinder werden aus Spenden finanziert. Volker Hülsmann, der an der Uni Vechta ein Begleitseminar zu dem Projekt leitet, ist überzeugt von dem Konzept, das von der Universität Osnabrück und dem Diözesan-Caritasverband Köln ausgearbeitet wurde: "Die Kinder haben nicht nur eine Menge Spaß mit den Balus. Die Lehrerinnen beobachten auch, dass sich die Sprachkompetenz, das Sozialverhalten und die Lernbereitschaft der Mädchen und Jungen, die am Projekt teilnehmen, deutlich verbessern."